INFORMATIONEN:
Forst und Landwirtschaftliche Samengroßhandlung Heinrich Keller Sohn Darmstadt
Gründung :1798 gründete Heinrich Keller die Waldsamenproduktion, 1815 verlegte er diese von Griesheim nach Darmstadt, wo er mit Reinigungsanlagen eine Klenganstalt aufbaute. 1860 zählte Heinrich Kellers Klenganstalt zu den größten Firmen Deutschlands. Er lieferte später Waldsamen nach Frankreich, Belgien, Holland, Schweden, Russland
Auszug aus Stadtlexikon Darmstadt:
"Mindestens 400 Jahre lang, vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, wurden in der Umgebung von DA Samen gesammelt und mit ihnen gehandelt, zunächst überwiegend Gräser und Heilkräuter, dann aber auch Baumsamen, v. a. die von Nadelhölzern. Die gesammelten Samen mussten für den Handel aus ihrer Umhüllung gelöst und von Unreinheiten befreit werden. Dieser Prozess geschah in Samendarren oder Klenganstalten. Um die Nadelholzsamen nach dem gefährlichen Sammeln in den Baumwipfeln aus den Zapfen zu lösen, mussten diese erhitzt werden, was zunächst durch Ausbreiten auf einem Kachelofen oder einfach in der Sonne geschah. Professionelle Klenganstalten nehmen ein ganzes Gebäude mit mehreren Stockwerken ein, das unterste enthält eine regelbare Heizung, darüber befinden sich mehrere Darrhorden. Die Zapfen werden oben eingefüllt, durchlaufen dann mehrere tiefere und wärmere Horden und Trommeln, bis alle Samen aus dem Zapfen gesprungen sind. Wichtig sind eine gleichmäßige Verteilung der Wärme und die gleichzeitige Zufuhr von Luft, damit die Zapfen ihre Feuchtigkeit verlieren. Anschließend werden die Samen in einer Walze mit rotierenden Bürsten entflügelt. Windfegen mit unterschiedlichen Drahtsieben trennen die Samen von Unreinheiten."